Melaina Tribal - A Karmesin Tribal Inspiration

Irgendwer sagte einmal, Sterne werden nicht geboren, sie werden erschaffen. Wie im Großen, so im Kleinen, in diesem Fall die Tanzszene, welche um einen glitzernden Stern reicher ist. Mit einem kometenhaften Aufstieg hat Melaina Bühnen und Herzen erobert; Tendenz: steigend; ein Ende - gottseidank! - noch nicht in Sicht.

Anlässlich ihres Neujahrstanzens, an dem ich leider diesmal nicht teilnehmen konnte, hier ein kleines, aber feines Interview.

 

1. Wie lange tanzt du schon?
So genau weis ich das nicht. Als Kind habe ich Tanzen geliebt und auch eine zeitlang Rhythmische Sportgymnastik gemacht. Mit Paartanz hab ich etwa 2008 begonnen und kurz danach zum ersten mal orientalischen Tanz und dann Tribal ausprobiert. Bei letzterem bin ich aber einfach hängen geblieben.

 

 

 

2. Was ist Tanz für dich?
Tanzen kann für mich vieles sein, je nachdem wie ich mich fühle und was ich tanze. Wenn ich nur für mich tanze ist es Entspannung und simple Freude an der Bewegung. Es geht mir einfach gut und das Gefühl will ich gerne auch als Lehrerin vermitteln. Am liebsten tanze ich aber mit anderen, egal ob mit meinem Mann oder mit meinen Mädels. Eine Gruppe ist lebendig und dann wird Tanzen zu Kommunikation. Das schätze ich gerade am Tribal sehr.
Insgesamt ist Tanz für mich ein Lebensmittelpunkt. Ich bin hauptberuflich Tanzlehrerin, ich lerne sehr viel in meiner Ausbildung und habe so das unglaubliche Glück dafür bezahlt zu werden, tanzen zu lernen. Ich liebe es zu unterrichten und finde alles rundherum einfach wahnsinnig interessant. Das fängt bei Psychologie an, geht mit Anatomie und Tanzgeschichte weiter und endet bei Kostümen und Make Up. Zum Tanzen gehört so viel und es gibt auch unglaublich viel zurück.

 

 

 

3. Was hättest du gemacht, wenn du nicht die Option Tanz für dich entdeckt hättest?
Ich  bin so ein Mensch, der immer gerne neue Dinge ausprobiert und der gerne parallel arbeitet. Als ich damals mit Tanzen angefangen habe, hab ich gemalt, genäht, ein Instrument gespielt und Kampfsport gemacht. Letzteres ist dann fürs Tanzen gewichen.  Aber Kampfsport und Tanzen hat viel gemeinsam. Es geht um Rhythmus, Körpergefühl, Balance. Man wiederholt Bewegungen immer und immer wieder, bis sie im Muskelgedächtnis verankert sind und man sie intuitiv abrufen kann.
Von daher...würde ich wohl ohne Tanzen noch Kampfsport trainieren und hätte bestimmt noch das ein oder anderen an Hobbies für micht entdeckt.

 

 

 

4. Wo siehst du den Trend im Tanz hingehen?
Oh....die Frage kann ich schlecht beantworten. Ich glaube einen Trend zum fusionieren von Stilen wahrzunehmen, aber wirklich belegen kann ich das nicht. Es ist nur ein subjektiver Eindruck. Falls dem wirklich so ist, finde ich es schön. Es bringt Tänzer dazu über den Tellerrand zu schauen und zusammen zu arbeiten.

 

 

 

5. Was würdest du heute anders machen, als zum Anfang?
Ich würde gerade am Anfang mehr ausprobieren und so lange Suchen, bis ich wirklich das gefunden habe, was mich glücklich macht. Ich habe eine Zeit lang aus Sentimantalität Dinge gemacht, die mich unterm Strich ziemlich unglücklich gemacht haben, weil mich einfach nicht darin wohl gefühlt habe, es aber nicht geschafft habe, das meiner Trainerin ehrlich zu sagen. Ich hatte Angst ihr auf die Füße zu treten. Letztlich wäre es ehrlicher gewesen ihr zu sagen, dass ich sie sehr mag, aber der Stil nicht so mein Ding war.

 

 

 

6. Dein schönster Tanzmoment?
Mein Hochzeitstanz :) Das ist eine sehr egozentrische Aussage, aber dieser Moment war nur für mich und meinen Mann und für niemand sonst und wir haben ihn gefeiert, indem wir getanzt haben.

 

 

 

7. Deine Ziele im Tanz?
Ich will besser werden. Es gibt immer etwas zu lernen, egal um welchen Tanz es geht, egal ob Technik, Ausdruck oder Repertoire. Mein naheliegenstes Ziel ist, dass ich meine Prüfungen bestehe. Es stehen noch eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung an und ich mache auch noch einen Trainerschein. Von daher sind einige Ziele sehr greifbar und nah :)

 

 

 

8. Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Eigentlich ziemlich genau da, wo ich gerade bin. Wenn die Ausbildung vorbei ist wünsche ich mir aber mehr Zeit um in der Welt herum zu fahren. Ich würde gerne mehr Festivals besuchen, Workshops machen, Menschen kennen lernen und was von der Welt sehen. Aber eigentlich bin ich im Moment sehr Glücklich wo ich bin.

 

 

9. Dein Rat an junge Tänzerinnen?
Mein erster Rat ist: Probiert Dinge aus! Geht zu verschiedenen Lehrern, besucht Workshops, schaut euch Shows an! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Lehrer oder ein Stil euch für immer glücklich macht. Manchmal sind sie nur Begleiter auf Zeit. Das ist nichts Schlimmes und auch nichts Bedenkliches. Mit jedem neuen Tag entwickelt man sich weiter und manchmal merkt man nicht wie sehr man sich auseinander entwickelt oder wie sehr man eine Veränderung braucht. Dann einfach mal was Neues zu probieren öffnet Türen.
Außerdem...ich bin davon überzeugt, dass man aus allem etwas lernen kann. Selbst wenn man zu einem Workshop fährt, der einem nicht gefällt, weiß man danach, dass das wohl nichts für einen ist, aber vielleicht war ja die Trainerin der Hammer? Und vielleicht lernt man auch einfach nur super liebe Menschen kennen. Deswegen bin ich immer dafür, dass man sein Repertoire erweitert.
Der zweite Rat ist: Wiederholung! Profis machen Bewegungen deshalb so wundervoll und selbstverständlich, weil sie genau diese Bewegungen so oft trainiert haben, dass sie wundervoll und selbstverständlich sind. Es schadet nie, wenn man sich nochmal in den Anfänger-Unterricht stellt oder selbst nochmal Bewegungen wiederholt. Es gibt immer etwas zu verbessern und immer Neues zu lernen :)