Adventszeit - Zeit zum Be - Sinnen

Adventszeit - zeit zum be-sinnen

Heute ist der da: der 1. Advent! Für die meisten von uns artet die Vorweihnachtszeit aber eher in Stress aus; von der vielbeschworenen Besinnlichkeit keine Spur. Hat man dann wirklich einmal 5 Minuten Luft, verfällt man gleich in die zweitliebste Beschäftigung neben grübeln: Jammern. Über das was wir haben, über das was wir gerne hätten und nie bekommen, über das was andere haben und was wir nicht wollen - wobei das Letztere in der Gesamtmenge alles Vorangenannte übertrifft.

Merke: nichts, aber auch rein gar nichts passiert ohne Grund! Wir bekommen nicht immer das was wir wollen, aber immer das was wir brauchen und wenn wir uns ernsthaft Zeit nehmen zum reflektieren und Be-Sinnen (nicht nur an Weihnachten!) entdecken wir, dass es uns gar nicht so schlecht geht, wie wir es uns immer zurecht basteln. Unsere Wünsche werden erfüllt, aber dann wann es als richtig erachtet wird, denn alles kommt und geht von einer Kraft aus, ganz gleich wie die sich nennt.  Betrachten wir unseren Standpunkt mal aus dem Blickwinkel der Ewigkeit heraus, erscheinen die Dinge, die wir als unüberwindbaren Berg von Problemen betrachten, plötzlich Nichtig und Klein.  Als kleinen Anstoß heute zum Auftakt etwas aus der Feder von Khalil Gibran:

In der Stille der Nacht, da der Mensch bei der Herde schlummert, verkündet der Wald; ich bin die Macht, herborgebracht von der Sonne aus dem Herzen der Erde." Die See bleibt stumm und sagt nur zu sich selbst: "Ich bin die Macht."
Der Fels sagt: "Die Zeit erschuf mich als ein Denkmal, das bis zum jüngsten Tag besteht. "
Die See, sie schwigt und sagt nur zu sich selbst: "Ich bin das Denkmal."
Der Wind heult: "Ich bin stark, ich scheide den Himmel von der Erde." Die See bleibt stumm und sagt nur zu sich selbst: "Mein ist der Wind."
Der Fluss sagt:
"Ich bin das reine Wasser, das den Durst der Erde stillt. "
Die See, sie schweigt und sagt nur zu sich selbst: "Mein ist der Fluss."
Der Gipfel sagt:
"Hoch rag ich wie ein Stern im Mittelpunkt des Himmels."
Die See bleibt stumm und sagt nur zu sich selbst: "Mein ist der Gipfel."
Das Hirn sagt:
"Ich bin ein Herrscher; die Welt ruht in denen die herrschen."
Die See schlummert weiter und sagt zu sich im Schlaf:
"Alles ist mein."